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Polyoxymethylen (POM)

Polyoxymethylen (Kurzzeichen POM, auch Polyacetal, Polyformaldehyd) ist ein hochmolekularer thermoplastischer Kunststoff. Er wird wegen seiner hohen Steifigkeit, niedrigen Reibwerte und ausgezeichneten Dimensionsstabilität und thermischen Stabilität als technischer Kunststoff, besonders für Präzisionsteile, eingesetzt.

Oberflächenenergie und Kontaktwinkel

POM oder Polyacetal ist ein Thermoplast mit sehr guten Gleiteigenschaften, und niedriger Oberflächenenergie von 45,5 mN/m, der sich ohne Oberflächenbehandlung nicht gut kleben lässt.
Nur eine chemische Modifikation der Oberfläche führt zu guten Haftungswerten. Durch die Plasmabehandlung kann die Haftung um das 10fache erhöht werden.

Material: Polyoxymethylen Oberflächenenergie Kontaktwinkel H2O
Unbehandelt 45,5 mN/m 73,5 °
5 Minuten nach der Plasmabehandlung 53,0 mN/m 57,5°
1 Stunde nach der Plasmabehandlung 56,0 mN/m 53,5°
2 Stunden nach der Plasmabehandlung 58,0 mN/m 50,0°
4 Stunden nach der Plasmabehandlung 55,5 mN/m 57,5°

Die Grafik zeigt die Erhöhung der Haftfestigkeit von fünf Proben – ein Set wurde einfach gereinigt (in blau), das zweite Set wurde plasmabehandelt (in orange). Sie wurden mit einem zweiteiligen Methylmethacryat-Klebstoff verklebt, ein ähnliches Ergebnis erhält man mit anderen Klebstoffen, wie Epoxid-Strukturklebstoffe und Cyanacrylat-Klebstoffe.

Testreihe Verkleben von POM mithilfe von Plasmatechnologie

POM zeichnet sich durch hohe Festigkeit, Härte und Steifigkeit in einem weiten Temperaturbereich aus. Es behält seine hohe Zähigkeit bis -40 °C, weist eine hohe Abriebfestigkeit, einen niedrigen Reibungskoeffizienten, eine hohe Wärmeformbeständigkeit, gute Gleiteigenschaften, gute elektrische und dielektrische Eigenschaften sowie eine geringe Wasseraufnahme auf und kann in vielen Fällen Metalle ersetzen.

Die Weiterverarbeitung kann sowohl über Spritzguss als auch Extrusion erfolgen. Auch durch Extrusionsblasformen kann das Material verarbeitet werden, ebenfalls ist eine spanende Verarbeitung möglich.

Anwendungsbeispiele:

  • Zahnräder, Gleit- und Führungselemente, Gehäuseteile, Federelemente, Ketten, Schrauben, Muttern, Lüfterräder, Pumpenteile, Ventilkörper
  • Elektrotechnik: Isolatoren, Spulenkörper, Steckverbinder
  • Fahrzeugbau: Lenkstock (u. a. Schalthebel für Licht, Blinker), Fensterheber, Türschlosssysteme, Gelenkschalen
  • Möbelbau: Beschläge, Schlösser, Griffe, Scharniere oder auch Gardinenrollen
  • Bekleidung: Reißverschlüsse
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