Druckvorbehandlung mit Plasma
Die Druckvorbehandlung mit Plasma hat sich in allen gängigen Druckverfahren wie Digitaldruck, Tampondruck, Sieb- oder Offsetdruck als Standardprozess etabliert. Durch die Plasmabehandlung wird die Haftung der Druckfarben und Lacke auf der Oberfläche enorm verbessert, wodurch die Druckqualität deutlich steigt. Die Oberflächen vieler Materialien wie Metalle, Glas, Keramik und sogar Naturmaterialien wie Holz und Textilien lassen sich oft nur sehr schwierig bedrucken, sind allerdings anfällig für Plasmafunktionalisierung. Durch die Druckvorbehandlung mit Plasma lassen sich viele Polymere mit typisch „antihaftbeschichteten“ Oberflächen nach der Plasmabehandlung erfolgreich bedrucken und lackieren.
Das Bild verdeutlicht das Zusammenspiel von Oberflächenenergie, Druckfarbe und Plasma. Im oberen Bild sehen wir einen Tropfen Tinte, der auf eine Oberfläche aufgetragen wurde und darunter das daraus resultierende Druckergebnis. Der erste Tropfen hat einen sehr großen Kontaktwinkel von über 90° und benetzt daher die Oberfläche sehr schlecht, was dazu führt, dass sich die Tinte auf der Oberfläche zusammenzieht und nicht gleichmäßig benetzt. Die beiden Tropfen in der Mitte haben bereits einen flacheren Kontaktwinkel, dementsprechend verbessert sich auch das Druckergebnis. Das beste Resultat erhält man, wenn der Kontaktwinkel 0° ist, da dann die Tintentropfen auf der Oberfläche gut benetzen und ein ebenmäßiges Druckbild erzeugen.
Die Plasmabearbeitung erreicht den Oberflächenfunktionalisierungseffekt durch eine Kombination aus ultrafeiner Oberflächenreinigung von organischen Verunreinigungen, Modifikation der Oberflächentopographie und Abscheidung funktioneller chemischer Gruppen. Die Plasmafunktionalisierung von Oberflächen kann bei Atmosphärendruck mit Druckluft oder typischen Industriegasen wie Wasserstoff, Stickstoff, Formiergas und Sauerstoff durchgeführt werden. Sie vermeidet teure Vakuumanlagen oder Nasschemie, was sich positiv auf Kosten, Sicherheit und Umwelt auswirkt. Hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten ermöglichen darüber hinaus zahlreiche industrielle Anwendungen.
Vorteile der Druckvorbehandlung mit Plasma
Plasma reinigt, stärkt und funktionalisiert die Oberfläche. Alle diese Effekte, die für ein besseres Druckergebnis erforderlich sind, werden gleichzeitig in einem Schritt erreicht:
- Feinstreinigung, keine Rückstände
- Bessere Farbhaftung
- Hohe Alterungs-, Griff- und Witterungsbeständigkeit
- Hervorragende Farbbrillianz
- Schonende, zerstörungsfreie Oberflächenbehandlung
- Keine Nasschemie
- Druckluft oder billige ungiftige Arbeitsgase
- Umweltfreundlichkeit
- Keine teuren Vakuumanlagen
- Hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten
- Einfache Integration in bestehende Produktionslinien
Anwendungsbeispiele
Produktlaunch piezobrush® PZ3-i
Das Highlight des diesjährigen Messeauftritts auf der Bondexpo ist die weltweit erstmalige Präsentation der kompakten Integrationslösung piezobrush® PZ3-i. Das Kaltplasma-Gerät ist für die Integration in bestehende Fertigungsanlagen vorgesehen und daher kompakt, sicher und effizient konzipiert. Es eignet sich somit hervorragend für die Vorbehandlung vor dem Verkleben, Bedrucken und Laminieren.
Referenz: Universität Stuttgart
Die Universität Stuttgart nutzt den piezobrush® PZ3 im 3D Druck zur Oberflächenaktivierung und Plasmareinigung von Substraten.
Die Ritzi Industriedrucktechnik GmbH nutzt das Plasma-Handgerät piezobrush zur Vorbehandlung von PEI im Industriedruck.
Auf der InPrint 2019 zeigt relyon plasma wie in allen gängigen Druckverfahren eine bessere Farbhaftung und höchste Druckqualität durch den Einsatz von Plasmatechnologie erreicht werden kann.
Referenz: Westböhmische Universität in Pilsen
Die Westböhmische Universität berichtet über die Integration des Hochleistungs-Plasmasystem plasmabrush PB3 in ein Aerosol Jet-System für den 3D Druck.